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Bäume in Darmstadt

Urweltmammutbaum
(Metasequoia glyptostroboides)

Andere Bezeichnungen: Chinesisches Rotholz, Wassertanne, Wasserlärche

Urweltmammutbaum in heppenheim, Juni 2023
Urweltmammutbaum in der Bahnhofsnähe von Heppenheim, Juni 2023

Im Jahr 1940 entdeckte fossile Funde in Japan aus der Kreidezeit (vor im Schnitt etwa 105 Millionen Jahren) zeigten Arten einer sodann neu geschaffenen (fossilen) Gattung Metasequoia. Unmittelbar darauf wurde Mitte der vierziger Jahre im vergangenen Jahrhundert in China eine lebende Art dieser Gattung entdeckt, der man den wissenschaftlichen Namen Metasequoia glyptostroboides gab. Das Epitheton glyptostroboides geht auf die in China und anderen angrenzenden Ländern beheimatete Wasserfichte der Gattung Glyptostrobus zurück, da die Wasserfichte phänotypisch viele Gemeinsamkeiten mit dem ehedem neu entdeckten Urweltmammutbaum aufwies.1)

Der Urweltmammutbaum ist ein sommergrüner Baum, besitzt also im Winter keine Nadeln bzw. Blätter und lässt sich solcherart von anderen immergrünen Mammutbäumen deutlich abgrenzen. Er besitzt im Allgemeinen eine überwiegend kegelförmige Krone und erreicht eine Höhe bis etwa 30 Meter. Beheimatet in Teilen von China, ist er in unseren Breiten häufig in Gärten und Parkanlagen anzutreffen.

Die nadelförmigen Blätter weisen eine Länge zwischen 1 bis 3 cm aus und sind an Kurztrieben nahezu gegenständig angeordnet. Es haben die Kurztriebe eine langgestreckte ovale Form, womit die Blätter hinsichtlich ihrer Länge am Triebbeginn sowie dem Triebende am kürzesten ausfallen, etwa 5-8 mm. Die Breite eines Blattes liegt bei ±2 mm. In lange Zeit anhaltendem frisch-grünhellen Farbton sind die Blätter an der Spitze überwiegend spitz, aber nicht stechend. Am Kurztrieb sitzen die Blätter direkt auf. Die zwischen 3-15 cm lang belaubten Kurztriebe treten am Langtrieb überwiegend fast gegenständig auf und fallen zum Winter hin komplett ab. An Langtrieben können auch einzelne nadelförmige Blätter in Erscheinung treten.

Blätter von einem Urweltmammutbaum
Urweltmammutbaum: Einzelblätter (li.), Kurztrieb Oberseite (Mitte), Kurztrieb Unterseite (re.)

Urweltmammutbaum: Blätter im Austrieb und an Kurztrieben
Urweltmammutbaum: Kurztriebe beim Austrieb im April (li.), Kurztriebe an zwei Langtrieben (re.)

Urweltmammutbaum: Nadeln an Langtrieben
Urweltmammutbaum: Nadeln an Langtrieben

Die lang gestielten und nahezu kugeligen Zapfen haben wenige, aber sehr breite Schuppen. Versehen sind die bei Reife (ab November) dunkelbraunen Zapfen mit einen Durchmesser bis zu 2,5 cm.

Urweltmammutbaum: Reifende Zapfen im Juni
Urweltmammutbaum: Reifende Zapfen im Juni

Die Borke der Urweltmammutbäume ist unverkennbar: Sie ist schon bei jungen Bäumen sehr faserig, rotbraun bis gräulich und löst sich stellenweise in längeren Streifen.

Borken von zwei Urweltmammutbäumen
Borke von einem jüngeren (li.) und einem älteren Urweltmammutbaum (re.)

Junger Urweiltmammutbaum in Darmstadt
Junger Urweltmammutbaum in Darmstadt, li. im Februar und re. im Mai

Verwechslungsgefahren mit anderen Bäumen bestehen eigentlich nicht. Wird der bei dem Urweltbaum nahezu gegenständigen Nadelanordnung an den Kurztrieben Beachtung geschenkt, können die einzig möglichen Verwechslungen mit der Echten Sumpfzypresse (Taxodium distichum) oder dem Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) – deren Nadelanordnungen nicht gegenständig sind – ausgeschlossen werden.


Anmerkungen:
1) Die Entdeckung des Urweltmammutbaums wird knapp und übersichtlich von U. Hecker beschrieben; siehe [ Lit. H02, S. 132 ].

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