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Bäume in Darmstadt

Hänge-Silber-Linde
(Tilia tomentosa 'Petiolaris')

Hänge-Silber-Linde
Hänge-Silber-Linde in einem Park

Es wird vermutet, dass die Hänge-Silber-Linde ein Kultivar der Gewöhnlichen Silber-Linde (Tilia tomentosa) darstellt.1) Im Gegensatz zu ihrer Ursprungsform zeigen sich die Äste bei der Hänge-Silber-Linde mal mehr und mal weniger überhängend, in der Mehrzahl aber nicht bzw. nur schwach spitzwinklig zum Stamm. Mit den langgestielten Blättern hängen die Zweige auffällig nach unten. Über eine anfänglich kegelförmige Gestalt entwickelt sich später eine säulenförmige Krone. Gelegentlich ist das bis zu etwa 25 Meter hohe Kultivar 'Petiolaris' als Park- u. Straßenbaum anzutreffen.

Die eiförmig-rundlichen Blätter der Hänge-Silber-Linde können bis etwa 15 cm lang sein; die Stiellänge macht hierbei ± die halbe Spreitenbreite aus. Ihre Basis ist überwiegend herzförmig, gelegentlich auch gestutzt; das Blattende ist zugespitzt bis ausgezogen. Wie bei der Ursprungsform auch, ist das Blatt oberseits (mindestens anfänglich) schwach sternhaarig, unterseits dauerhaft weiß-silbern filzig.

Blätter der Hänge-Silber-Linde
Hänge-Silber-Linde: Blattoberseiten (oben), Blattunterseiten (unten)

Blattwerke der Hänge-Silber-Linde
Hängende Blattwerke bei 'Petiolaris' im Monatswechsel Mai/Juni

Die Sägung des Blattrandes zeigt dreieckige Zähne, ihrer Größe nach nur geringfügig unterschiedlich, die an ihrem Ende in der Mehrzahl eine ausgezogen bis grannenspitzige Fortsetzung aufweisen. Es ist dieses Zahnende ein Unterscheidungsmerkmal zum Blatt der Gewöhnlichen Silber-Linde, welches dort nirgendwo am Blattrand ausgezogen bis grannenspitzig ausfällt.

Zähnung des Blattes der Hänge-Silber-Linde
Zähnung des Blattes der Hänge-Silber-Linde (li. Blattoberseite, re. Blattunterseite)

Zeitgleich oder geringfügig früher als die Ursprungsform, zieht sich die Hänge-Silber-Linde ab Juni ihr Blütenkleid an. Der zymöse Blütenstand mit 3-10 Blüten entspringt unterhalb oder mittig seinem Tragblatt (Hochblatt). Die 5-zähligen Blüten besitzen hinsichtlich ihrer Kelch- u. Kronblätter einen weiß-gelblichen Farbton und es sind die Staubblätter stets kürzer als die nahezu aufrechten Kronblätter.

Silber-Linde 'Petiolaris': Blueten
Silberlinde 'Petiolaris': Blüten Ende Juni (li. und re. unten), Blütenknopsen Ende Mai (re. oben)

Während die Nuss-Früchte im August noch reifen, werden die Fruchtunterschiede zwischen der Urspungsform und dem Kultivar 'Petiolaris' schon offenbar: Laufen die Früchte der Ursprungsform zu ihrem Ende hin eher spitz zu, sind die annähernd kugeligen Petiolaris-Früchte an ihrem Ende mehr oder weniger deutlich abgeflacht. Bei Reife sind die filzigen sowie bis ca. 8 mm dicken Früchte nur undeutlich gerippt und lassen sich nicht zwischen Zeigefinger und Daumen „zerdrücken”.

Früchte der Hänge-Silber-Linde im August
Reifende Früchte der Hänge-Silber-Linde im August

Es ist die Borke der Hänge-Silber-Linde grau-braun und längsrissig gefurcht.

Astwerk und Borke der Hänge-Silber-Linde
Astwerk und Borke der Hänge-Silber-Linde


Anmerkungen:
1) Siehe hierzu die „Gehölzflora” von Fitschen [ Lit. S01, S. 919 ] und A. Mitchell [ Lit. M02, S. 370 ]. Einige Autoren betrachten die Hänge-Silber-Linde hingegen als eine eigene Art (Tilia petiolaris DC), bspw. Godet [ Lit. G01, S. 186 ].


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