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Bäume in Darmstadt

Silber-Linde
(Tilia tomentosa)

Andere Bezeichnungen: Gewöhnliche Silber-Linde

Silber-Linde
Silber-Linde im Palmengarten Frankfurt/Main, Mai 2024

Auf die Lindengattung kann über die Blätter sehr schnell geschlossen werden. Problematischer mag die Unterscheidung der einzelnen Lindenarten sein. Die Silber-Linde hingegen gibt sich sehr schnell zu erkennen: ihre Blätter schimmern unterseits beige-silbern, was vor allem im Frühsommer bei Sonnenschein und etwas Wind schon aus weiter Entfernung beobachtet werden kann. Im Habitus fällt die Krone breit kegelförmig aus, später oben abgerundet und die Hauptäste streben in einem überwiegend spitzen Winkel zum Stamm hin nach oben. An Höhe erreichen die Silber-Linden bis zu etwa 30 Meter. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt in Südost-Europa bis nach Rumänien und Ungarn hinein, darüber hinaus auch in Klein-Asien. Keine Reinbestände bildend, werden Laubmischwälder, etwa mit Buchen, Zerr- u. Flaum-Eichen sowie den Elsbeeren bevorzugt. In unseren mitteleuropäischen Gebieten ist die Silber-Linde überwiegend als Park- und Straßenbaum anzutreffen.

Das Blatt der Silber-Linde hat eine rundliche Form mit einer herzförmigen Basis und einem zugespitzten Blattende. Es werden die größeren Blätter bis zu ca. 15 cm lang und über 10 cm breit, wobei der filzige Stiel hierbei eine Länge von 3,5-4 cm aufweist. Oberseits ist das Blatt dunkelgrün, locker sternhaarig, ggf. später verkahlend. Unterseits ist das Blatt filzig, silbern-beige behaart.

Blätter der Silber-Linde
Silber-Linde: Blattoberseiten (oben), Blattunterseiten (unten)

Blattwerk der Silber-Linde
Blätter der Silber-Linde im Mai (li.) und im August (re.)

Die scharfe Sägung am Blattrand zeigt in der Größe unterschiedliche Zähne in einer deutlichen Dreiecksform, denen aber eine ausgezogen bis grannenartige Fortsetzung fehlt (= Unterscheidungsmerkmal zur Hänge-Silber-Linde Tilia tomentosa 'Petiolaris').

Zähnung des Blattes der Silber-Linde
Zähnung des Blattes der Silber-Linde (li. Blattoberseite, re. Blattunterseite)

Die Silber-Linden legen sich ihr Blütenkleid, abhängig vom Standort, im Allgemeinen im Juli an und damit später als die Sommer- u. Winter-Linden. Wie bei Linden üblich, entspringt der zymöse Blütenstand einem Tragblatt (Hochblatt); bei der Silber-Linde löst sich hierbei die Hauptachse des Blütenstands (mit 5-10 Blüten) unterhalb der Mitte oder in der Mitte vom Tragblatt. Die 5-zähligen Blüten besitzen hinsichtlich ihrer Kelch- u. Kronblätter einen weiß-gelblichen Farbton und es sind die Staubblätter stets kürzer als die nahezu aufrechten Kronblätter.

Die bis etwa 10 mm langen Nuß-Früchte haben eine überwiegend längliche Form, sind filzig, zum Ende hin spitz und bei Reife schwach gerippt. Zwischen Zeigefinger und Daumen lassen sich die dickschaligen Früchte nicht „zerdrücken”.

Reifende Früchte der Silber-Linde
Reifende Früchte der Silber-Linde zum Ende August hin

Die längsrissige Borke ist gräulich braun, bei älteren Bäumen sodann tiefer gefurcht.

Astwerk und Borke einer Silber-Linde
Astwerk und Borke einer Silber-Linde

Die Silber-Linde trotzt Trockenheit und Luftverschmutzung, weshalb sie Einzug als Park- u. Straßenbaum gehalten hat. Auch die Hänge-Silber-Linde Tilia tomentosa 'Petiolaris' ist in den Parkanlagen zu finden, die sich in einigen Merkmalen deutlich von der Ursprungsform unterscheidet.


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