Home |
Baumliste |
Erklärendes |
Links
Bäume in Darmstadt
Die Früchte des Maulbeerbaums (Morus spec.) treten stets in einem Fruchtverband auf; viele Blüten mit jeweils einem Fruchtknoten ergeben eine scheinbar einzige Frucht. Tatsächlich aber sind es bis zu 100 kleine 1-samige Steinfrüchte die dicht aneinandergedrängt sind. Ihr Fruchtmantel entwickelt sich stets aus der fleischig gewordenen Blütenhülle je Blüte. Damit stellt der Fruchtverband einer Maulbeere (Steinfruchtverband) zudem auch eine Scheinfrucht dar. Die Maulbeere gehört zu den Schließfrüchten.
Brombeeren stellen eine Sammelfrucht dar. Zahlreiche Fruchtknoten die sich auf einer oftmals kegelförmigen Blütenachse (Erhebung im Blütenboden) einer Blüte befinden, bringen einzelne dicht gedrängte Steinfrüchte als „Brombeeren” hervor. Eine Brombeere ist eine Sammelsteinfrucht und wird den Schließfrüchten zugeordnet.
Der Kulturapfel (Malus domestica) ist das klassische (und namensgebende) Beispiel für eine Apfelfrucht. Der Kulturapfel besitzt fünf Fruchtblätter, also fünf Fruchtknoten; diese sind unterständig. Jeder der fünf Fruchtknoten entwickelt sich nach der Befruchtung zu einem Balg, ein kokonartiges Fach, welches später den oder die Samen beinhaltet. Die Bälge sind umgeben von dem Fruchtfleisch, welches sich aus der Blütenachse entwickelt. Die Beteiligung anderer Blütenorgane als der Fruchtknoten selbst führt dazu, die Apfelfrucht als eine Scheinfrucht zu beschreiben. Da sich zudem mehrere Bälge aus genau einer Blüte in einer Frucht entwickeln, darf von einer Sammelbalgfrucht gesprochen werden.
Stellvertretend für alle Buchen sei hier die Blut-Buche (Fagus sylvatica fo. purpurea) angeführt. Die Blut-Buche besitzt eingeschlechtliche Blüten und somit sind an dieser Stelle die weiblichen Blüten von Interesse. Diese entwickeln im Allgemeinen zwei bis vier Nüsse, die sich in einem zunächst vollständig geschlossenen Fruchtbecher befinden. Ein Fruchtbecher (Cupula) hat nichts gemein mit dem Fruchtmantel, vielmehr wird er aus anderen Blütenorganen gebildet und daher darf das spätere Öffnen des Fruchtbechers, noch am Baum, nicht dazu verleiten, etwa von einer Kapselfrucht zu sprechen. Der holzig werdende Fruchtbecher öffnet sich im Allgemeinen noch am Baum und entlässt die Nüsse, auch als „Buchecker” bezeichnet. Somit sind, allgemein, die Früchte der Buchen Öffnungsfrüchte.
Die Felsen-Kirsche (Prunus mahaleb) mag hier nahezu für alle anderen Gehölze der Gattung Prunus stehen. Jede Blüte besitzt ein Fruchtblatt mit einem mittelständigen Fruchtknoten. Aus dem Fruchtknoten heraus bildet sich die Steinfrucht, wobei das Endokarp im Allgemeinen verholzt ist und den eigentlichen Samen umschließt („Stein”, „Kern”). Das den Stein umgebende Mesokarp ist das Fruchtfleisch, welches nach außen hin über eine mehr oder weniger ledrig-dünnen Haut, dem Exokarp, die Frucht abschließt. Die Früchte der Gattung Prunus gehören als Steinfrüchte übergeordnet zu den Schließfrüchten
Der Götterbaum (Ailanthus altissima) besitzt zahlreiche Früchte, die bis weit in den Winter am Baum hängen bleiben. Schaut man sich eine einzelne Frucht näher an, so wird sofort erkennbar, dass es sich um eine beidseitig geflügelte Nuss handelt, überdies leicht spiralig gedreht. Es darf also hier von einer Flügelnuss gesprochen werden. Darüber hinaus hängen die Früchte bis zu fünft an einem Stiel. Würden die am Stiel hängenden Früchte in ihrer Gesamtheit vom Baum fallen, wäre der Flügelmechanismus einer jeden Einzelfrucht hinfällig. So lösen sich die Flügelnüsse, zu 3-5 von einer gestielten Blüte entwickelt, einzeln ab. Werden also die 3-5 Flügelnüsse in ihrer Gesamtheit als Frucht (= Blüte im Zustand der Samenreife) betrachtet, ließe sich sodann auch von einer Zerfallsfrucht, in diesem Fall einer Spaltfrucht sprechen.
Home | Impressum | Datenschutzerklärung | Haftungsausschluss