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Bäume in Darmstadt

Schwarz-Kiefer
(Pinus nigra ssp. nigra)

Andere Bezeichnungen: Österreichische Schwarz-Kiefer

Schwarz-Kiefer
Schwarz-Kiefer (Pinus nigra ssp. nigra)

In unseren deutschen Landen ist die Österreichische Schwarz-Kiefer (Pinus nigra ssp. nigra) in Parkanlagen sowie als Stadtbegrünung sehr häufig anzutreffen; im Wald tritt sie als forstliche Anpflanzung in bestimmten Gegenden auf. Ihr natürliches Vorkommen, zumeist in höheren Lagen, liegt im Osten von Österreich und erstreckt sich in lokalen Gruppen über die gesamte Balkanhalbinsel. Werden zusätzlich noch Italien, Spanien und Korsika mit einbezogen, lassen sich Pinus nigra hinsichtlich ihrer geographisch begrenzten natürlichen Verbreitung insgesamt 5 Unterarten zuordnen.1)
Es fällt die Krone i. A. zunächst breit kegelförmig aus und kann sich später flach bis schirmartig entwickeln. Am durchgehenden Stamm verteilen sich die Äste locker und unregelmäßig, gehen von diesem aber stets nahezu im rechten Winkel ab. An Höhe erreicht die Österreichische Schwarz-Kiefer etwa 40 Meter.

Habitus der Schwarz-Kiefer
Österreichische Schwarz-Kiefern: Habitus (li.), Astwerk (Mitte), schirmartige Krone (re.)

Die allseits dunkelgrünen Nadeln treten zu zweit auf und sind zwischen 8 cm und 14 cm lang; ihr Querschnitt ist deutlich halbkreisförmig und der Durchmesser, gemessen über die Innenseite, beträgt ± 1,2 mm. Ältere Nadelpaare weisen eine Nadelscheide mit der Länge ± 7 mm auf, junge Nadeln besitzen noch eine längere Nadelscheide bis 16 mm. Auf beiden Seiten einer Nadel sind mehrere Spaltöffnungslinien erkennbar. Die spitzen und biegbaren Nadeln, am Rand leicht bzw. sehr fein gesägt, sind gerade oder leicht gewölbt, stellenweise auch geringfügig verdreht.

Schwarz-Kiefer: Nadeln
Nadel der Österreichischen Schwarz-Kiefer

Schwarz-Kiefer: Nadeldetails
Nadel der Österreichischen Schwarz-Kiefer: Querschnitt (li.), Rand (s. oben) u. Spaltöffnungslinien auf der Innenseite (Mitte), Nadelspitze (re.)

Die hellbraunen Knospen am Ende von Langtrieben sind bei der einhäusig veranlagten Österreichischen Schwarzkiefer überwiegend verharzt. Sie weisen eine Länge von 1 cm bis 2,5 cm auf und sind markant zugespitzt. Die Knospenschuppen besitzen eine braun-silbrige Farbe und wirken am Rand stets etwas zerfranst.

Schwarz-Kiefer: Knospen
Knospen der Österreichischen Schwarz-Kiefer: im Oktober (1), im folgenden Februar noch geschlossen (2) und sich öffnend (3)

Die im Vorjahr angelegten Knospen „überwintern” und bringen im Frühling einen neuen Nadeltrieb sowie männliche oder weibliche Blüten hervor. Es treten die männlichen Blüten am Trieb als zahlreiche kleine, grünlich-gelbe Kätzchen auf und die weiblichen Blüten als rötliche Zapfen, zu 1-4, ca. 1 cm lang und aufrecht stehend.

Schwarz-Kiefer: Blüten und junge Zapfen
Österreichische Schwarz-Kiefer: männliche Blütenstände kurz vor der Blüte im Mai (1), verblühte männliche Blütenstände im Juni (2), kurz nach der Blüte sich entwickelnde Zapfen im Juni, mittig mit neuer Knospe (3)

In dem auf die Blüte folgenden Jahr gelangen im Herbst die meisten Zapfen zur Reife. Sind sie reifend noch in einem Grünton anzutreffen, zeigen sie sich später in einem helleren Braunton, zuweilen auch glänzend braun. Die Zapfen sind nahezu ungestielt, eiförmig und bis etwa 10 cm lang. Unterseits der Zapfenschuppen ist ein schwärzlicher Abdruck des nach unten folgenden Schuppen deutlich zu beobachten – ein weiteres Erkennungsmerkmal der Schwarz-Kiefer. Die Zapfenschuppen sind oftmals gekielt und der Nabel, zuweilen mittig mit einem Dorn versehen, tritt dunkler auf als der Rest des Schuppen. Mit dem Öffnen der Zapfen werden die einseitig geflügelten Samen entlassen; dies erfolgt zwischen dem Herbst des 2. Jahres und dem Frühling des 3. Jahres. Der offene Zapfen fällt danach in seiner Gesamtheit vom Baum.

Schwarz-Kiefer: Zapfen
Österreichische Schwarz-Kiefer: reifende Zapfen (li. u. Mitte), reifer Zapfen (re.)

Schwarz-Kiefer: Zapfen
Österreichische Schwarz-Kiefer: gekielte Zapfenschuppen mit Dorn (1), reifer Zapfen mit Resten sehr alter männlicher Blütenstände (2), Samen (3)

Die jüngeren Äste und Stämme sind mit einer in sehr kleinen Stücken abblätternden, grau-bräunlichen Schuppenborke versehen. Bei älteren Exemplaren ist die längs gefurchte Stammborke grau-schwärzlich, zuweilen mit rotbraunen Flecken versehen, später nur noch grau-schwarz.

Schwarz-Kiefer: Borken
Österreichische Schwarz-Kiefer: Borken (a: jüngerer Ast, b: ältere Bäume)

Anmerkungen:
1) Siehe hierzu auch „Lexikon der Nadelbäume” [ Lit. S05, S. 450 ] und Roloff/Bärtels [ Lit. R01, S. 819 ff].

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