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Bäume in Darmstadt

Japanische Zelkove
(Zelkova serrata)

Japanische Zelkove
Eine Japanische Zelkove in der Rudolf-Mueller-Anlage in Darmstadt, Ende September 2021

Die Japanische Zelkove begeistert durch ihre ausladende, zuweilen kugelige Krone über einen nahezu gedrungenen Baumstamm. Fast wäre der Betrachter geneigt, von einem „Sonnenschirm” zu sprechen. Im Herbst zeigt sich oftmals ein prächtiges rotes oder gold-braunes Blättergewand. Der bis zu 35 Meter Wuchshöhe erreichende Baum (±15 Meter in unseren europäischen Breiten) ist in aller Regel nur in Parkanlagen aufzufinden. Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt in Japan, Taiwan, Korea und Ost-China. Über seine Blätter, spätestens aber wenn man die stets am Blattgrund sitzenden Früchte betrachtet, gelingt eine Bestimmung, wenigstens zu der Gattung Zelkova hin, sehr rasch.

Das Blatt ist sehr puritanisch gestaltet: Am Rand nahezu gleichmäßig gesägt, mit zugespitzten bis stachelspitzigen Zähnen. Jede stets von der Mittelader ausgehende Seitenader endet an der Spitze eines Zahnes. Die eiförmig, mehr aber elliptische Spreite endet spitz bis stachelspitzig – wie jeder einzelne Zahn auch. Das zwischen 3 cm bis 12 cm lange Blatt weist eine abgerundete, gelegentlich zusätzlich schiefförmige Basis auf. Beidseitig sind bis zu ca. 14 Seitenadern möglich. Der Blattstiel fällt mit einer Länge zwischen 2 mm bis 6 mm relativ kurz aus. Die Blattanordnung ist wechselständig.
Entfernt erinnert das Blatt an das einer Ulme: Die Gattung Zelkova gehört zu der Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae).

Blatt der Japanischen Zelkove
Blatt der Japanischen Zelkove: Blattoberseiten (li.), Blattunterseiten (re.)

Blattwerk der Japanischen Zellkove
Blattwerk der Japanischen Zelkove im Mai (li.) und September (re.)

Die Japanische Zelkove hat noch eine nahestehende Artverwandte, nämlich die Kaukasische Zelkove (Zelkova carpinifolia). Um mögliche Verwechslungen auszuschließen, ist ein genauer Blick auf den Blattrand zu richten: Im Gegensatz zur Japanischen Zelkove sind die Blätter der Kaukasischen Zelkove, obgleich auch diese gesägt, ohne eine stachelige Spitze; die Zahnspitzen der Kaukasischen Zelkove sind stumpf.

Etwa ab Mitte April, zeitgleich mit dem Laubaustrieb, beginnt die einhäusig veranlagte Japanische Zelkove zu blühen. An diesjährigen Trieben befinden sich die männlichen oder zwittrigen wie auch die weiblichen Blüten an den basalen Blattachseln; die weiblichen Blüten bevorzugen hierbei den oberen Teil des Jungtriebes. Auffällig bei den grünfarbenen weiblichen Blüten sind die zwei schneeweißen Narben.

Blüten der Japanischen Zellkove im April
Blüten der Japanischen Zelkove im April: Jungtriebe (li.), Blüten männlich (Mitte), weibliche Blüte (re.)

Die weiblichen Blüten entwickeln sich später zu kleinen kugel- bis birnenförmigen, einsamigen Steinfrüchten und liegen fast ungestielt unterseits am Blattgrund an. Gleichwohl nicht giftig, ist die Frucht mit ihrem nur dünnen Fruchtmantel ungenießbar.

Früchte der Japanischen Zelkove
Früchte der Japanischen Zelkove, versteckt anliegend unterseits eines Blatt an dessen Grunde

Ältere Bäume entwickeln eine abblätternde Schuppenborke, wobei beim Abwurf der Schuppen die dann unteren nunmehr freien Flächen einen rot-bräunlichen Farbton besitzen.

Borken der Japanischen Zelkove
Borken Japanischer Zelkoven

Japanische Zelkove im Herbst
Japanische Zelkove (wie oben), jetzt mit Herbstfärbung Anfang November

Im Schlossgarten Schwetzingen befindet sich eine schief gewachsene Japanische Zelkove, welche im Jahr 2015 ob ihrer Ausmaße, u. a. von der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, zu einem „Champion Tree” gekürt wurde.

Japanische Zelkove im Schlossgarten Schwetzingen, Mai 2024
Japanische Zelkove im Schlossgarten Schwetzingen, Mai 2024

Ähnliches Gehölz: Kaukasische Zelkove (Zelkova carpinifolia)


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