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Bäume in Darmstadt

Nordmann-Tanne
(Abies nordmanniana ssp. nordmanniana)

Andere Bezeichnungen: Nordmanns Tanne, Kaukasus-Tanne

Nordmanns-Tanne
Nordmann-Tanne in einem Privatgarten

Vielen Menschen dürfte die Nordmann-Tanne schon einmal als Weihnachtsbaum in die Quere gekommen sein: klein, aufrecht und streng pyramiden- bis kegelförmig. Ältere Nordmanns-Tannen besitzen häufig nicht mehr den strengen Kegel-Habitus. Soweit sie alleine stehen, reicht ihre sodann längliche bis dann allenfalls nur noch schwach kegelförmige Krone sehr weit nach unten . Die Äste stehen vom Stamm sehr weit ab und neigen oftmals zum Hängen. Die Krone kann spitz bis abgerundet sein. Gerade bei den älteren Tannen ist allgemein oftmals eine mehr abgerundete Krone zu beobachten.

Die von dem finnischen Botaniker Alexander von Nordmann (1803 - 1866) im Kaukasus entdeckte Tannenart wurde zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin zunächst in England kultiviert und ist heute vor allem in Parkanlagen und Gärten anzutreffen, ebenso in Züchtungsarealen für Weihnachtsbäume und häufig auch in Mischwäldern; sie erreicht in unseren Breiten eine Höhe bis zu etwa 50 Meter und gönnt sich unter guten Standortbedingungen ein Lebensalter bis zu 500 Jahren.

Die zwischen 2-3 cm langen und bis zu 0,25 cm breiten Nadeln sind am Spross mehr oder weniger dicht schraubig angeordnet, gelegentlich auch nur kammartig. Oberseits sind die Nadeln satt-grün, fast glänzend mit einem eingesenkten Mittelstreifen, unterseits sind zu beiden Randseiten hin zwei weiße Bänder, die Stomata, deutlich erkennbar. Das Nadelende ist ausgerandet, gelegentlich, dann an den zapfentragenden Zweigen, auch stumpf bis spitz. Die nach vorne (zum Triebende) gerichteten Nadeln sind oftmals gekrümmt und zur Basis hin leicht verdreht. Wird eine Nadel entfernt, gleicht ihre untere Abrißebene einem runden Teller, gleich einem Saugnapf. Der Nadelrand ist glatt.

Nadeln der Nordmann-Tanne
Nadeln der Nordmann-Tanne: li. Unter- u. Oberseite, Mitte Nadelende, re. Nadelbasis (=„Teller”)

Nadelwerke der Nordmann-Tanne
Zweige der Nordmann-Tanne: Zweigoberseite (li. u. re.), Zweigunterseite (Mitte)

Die eiförmigen und ± 0,5 cm langen, nicht harzenden Blütenknospen sind schon im letzten Viertel des Vorjahres ihrer Blüte erkennbar. Sie sitzen zuweilen mehrzählig am Triebende als auch seitlich am Spross, erkennbar deutlich auf der Rückseite eines Zweiges.

Frühe Blütenknospen der Nordmann-Tanne
Blüten-Knospen der Nordmann-Tanne im November

Männl. Blütenzapfen der Nordmann-Tanne
Männliche Blütenzapfen der Nordmann-Tanne im April

Die stehenden Zapfen, zylindrisch, sind bis etwa 15 cm lang und zwischen 2,5 - 4 cm breit. Wie bei Tannen üblich, werden zur Reifezeit (Okt. - Nov.) die Samenschuppen mit den innenliegenden Samen abgeworfen und es bleibt am Schluß nur noch die Zapfenspindel am Baum.

Borken der Nordmann-Tanne
Borken älterer Nordmann-Tannen

Eine Verwechslungsgefahr mit der Weiß-Tanne (Abies alba), die ebenfalls sehr auffälige weiße Stomatabänder auf der Rückseite ihrer Nadeln trägt, ist eigentlich ausgeschlossen: die Nadeln der Weiß-Tanne sind fast durchgehend in einer Ebene am Spross angeordnet, also klassisch kammartig – davon kann bei der Nordmann-Tanne keine Rede sein.
Aufzupassen gilt es bei der Normann-Tanne selbst, denn ihre Art kennt eine Unterart: Abies nordmanniana ssp. equi-trojani. Diese Unterart zeichnet sich dadurch aus, dass die Breite der Nadeln mit ca. 0,18 cm nicht überschritten wird. Ferner – ein deutliches Unterscheidungsmerkmal – sind die Blütenknospen stets leicht harzig, was bei der oben vorgestellten Nordmann-Tanne Abies nordmanniana ssp. nordmanniana nicht zutrifft.


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