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Bäume in Darmstadt

Silber-Weide
(Salix alba)

Junge Silber-Weide
Silber-Weide im Oktober

Die Silber-Weide ist wild nahezu in ganz Europa anzutreffen, vorwiegend in wasserreichen Gegenden, also bspw. Bach- u. Flußauen; aber auch als Park- u. Straßenbaum tritt die Silber-Weide öfters in Erscheinung. Bienen wissen die Silber-Weide ob ihrer frühen Blüte, etwa ab April, sehr zu schätzen. Da das Holz älterer Silber-Weiden rasch verwittert, bilden sich im Stamm Hohlräume, die Vögeln und anderen Kleintieren als Unterschlupf dienen. Hingegen können die schnell wachsenden Silber-Weiden auch wegen der frühen Holzverwitterung „nur” ein Alter bis zu etwa 300 Jahre erreichen, wobei das Holz im Alter sehr brüchig wird. Ihre Krone ist in jungen Jahren oftmals kegelförmig, lässt sich aber mit zunehmendem Alter nur noch schwer einer typischen Kronenform zuordnen.

Junge Silber-Weide
Junge Silber-Weide als Straßenbaum

Die wie bei allen Weiden wechselständig angeordneten Blätter sind ihrer Form nach lanzettlich bis schmal-elliptisch. Zur Spitze läuft die Spreite in aller Regel gleichmäßig zu. Das randseitig drüsig fein gezähnte Blatt ist stets etwas länger als das Fünffache seiner Breite und kann eine Länge bis etwa 12 cm aufweisen. Der Blattstiel ist kurz, im Allgemeinen nicht länger als 1,2 cm und bei genauem Hinsehen lassen sich am Stielende zwei sehr kleine Nektardrüsen erkennen. Der Name „Silber”-Weide geht auf die Blattunterseite zurück: Bis mindestens in den Sommer hinein ist die Unterseite fein silbrig behaart. Allein aus dem Lichtspiel der Blätter zwischen Ober- und Unterseite lässt sich schon von Weitem die Silber-Weide erahnen. Die Behaarung ist unter einer Vergrößerung auf beiden Blattseiten oftmals auch im Herbst noch erkennbar.

Silber-Weide: Blattober- u. Unterseite
Silber-Weide: Blattober- u. Unterseite

Silber-Weide: Blattdetails
Silber-Weide: li. Blattunterseite, Mitte Blattoberseite, re. Blattrand von unten betrachtet

Da die Silber-Weide zweihäusig veranlagt ist, trägt sie nur männliche oder nur weibliche Blüten. Die männlichen wie die weiblichen Blüten erscheinen im April/Mai als 5-7 cm lange „Weiden-Kätzchen”. Wegen der frühen Bestäubungszeit entwickeln die weiblichen Blüten in der Folge bereits im Juni winzige Kapselfrüchte, deren Samen weiß-wollig behaart ist. Die nur für kurze Zeit keimfähigen Samen werden vom Wind verteilt und bringen auf feucht-sonnigen Böden „neue kleine Silber-Weiden” hervor.

Silber-Weide: Früchte
Früchte der weiblichen Silber-Weide: „Wollige” Samen an geöffneten Kapseln Anfang August

Die Borke älterer Silber-Weiden ist graufarben und tief gefurcht. Es sind die jungen Triebe rot-braun, später als Zweige graufarben kahl.

Silber-Weide: Borken
Silber-Weide: li. junger Trieb, Mitte Zweige/Äste, re. Stamm einer alten Silber-Weide

Als eine Kulturform der Silber-Weide sei an dieser Stelle noch die Trauerweide (Salix alba 'Tristis') erwähnt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass deren Zweige sehr lang nach unten hängen; die jüngeren Zweige sind gelbfarben.
Besonders im Spätsommer/Herbst lassen sich an der Silber-Weide gelegentlich sog. „Wirrzöpfe” beobachten. Es sind dies durch Gallmilben verursachte längere und z. T. gestauchte Sprosse, wo die Blätter zu kleinen Schuppen vertrocknen und ein schwarzfarbenes Aussehen annehmen.

Silber-Weide: Wirrzoepfe
Vertrocknete Wirrzöpfe an einer Silberweide im Oktober

Interessant ist übrigens, dass einer der Grundstoffe zur Schmerzlinderung bei Menschen, in der Rinde der Weidenzweige zu finden ist: die Salicylsäure. Bei den Weiden ist sie – ganz grob formuliert – mit verantwortlich für die Abwehr von den Baum schädigenden Pilzen und anderen Stoffen.


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