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Bäume in Darmstadt
Ganz gleich wohin uns die Schritte in den deutschen Landen führen: Die Rot-Buche ist der „Platzhirsch” in unseren Wäldern und wenn von einem „Buchenwald” die Rede ist, dann sind es die Rot-Buchen, die hier gemeint sind. Ihr Holz ist leicht rötlich und das ist der einzige Grund, warum von Rot-Buchen gesprochen wird. Die Blätter der Rot-Buche sind durchwegs grün und daher darf die Rot-Buche (Fagus sylvatica) nicht etwa mit einer Blut-Buche (Fagus sylvatica 'Purpurea') mit ihren vowiegend tiefroten Blättern verwechselt werden.
Der Habitus des Baumes passt sich seinen Standorten an: Als Solitär hat die Rot-Buche eine weit ausladende Krone mit gedrungen kurzem Stamm. In geschlossenen Verbänden, etwa im Wald, zeigt der Wuchs eine aufrechte, tws. sparrige Form und die Krone verteilt sich schmal-länglich bis elliptisch über eine weite Strecke des Hauptstammes. Rot-Buchen können eine Höhe bis etwa 40 Meter erreichen.
Wer das äußere Aussehen von Elefantenbeinen verinnerlicht hat, wird im Wald sofort die Rot-Buchen erkennen: Die Rinde ist glatt und grau – eben gleich dem Aussehen eines mehr oder weniger dicken Elefantenbeines.
Das elliptisch bis schwach eiförmige Laubblatt der Rot-Buche kommt ganz schlicht daher, dennoch unverkennbar: Streng fiedernervig, ganzrandig und allenfalls nur stellenweise sehr schwach gezähnt, kurz zugezogene Blattspitze mit keilförmiger Spreitenbasis, dort hin und wieder auch abgerundet bzw. leicht schiefförmig. Die gesamte Spreite ist an den Randbereichen leicht wellig. Der Stiel ist 0,3 bis 1 cm lang, wobei die Spreite eine Länge zwischen 5 cm bis 10 cm aufweisen kann. Je Spreitenhälfte hat das Blatt einer Rot-Buche 5-9 deutlich hervortretende Seitenadern. Die Blattanordnung ist wechselständig und zweizeilig.
Im jungen Zustand eines Blattes ist dessen Rand fein bewimpert, also mit kleinen Härchen versehen. Die folgende Abbildung zeigt (in Vergrößerung) auf der Blattunterseite (li.) eine deutliche, weißfarbene Behaarung der Mittelader, verstärkt als „Bärtchen” in den Achseln; rechts ist die Bewimperung des Blattrandes dargestellt. Bei noch jungen Blättern ist eine spärlichere Behaarung auch auf der Mittelader der Blattoberseite zu beobachten.
Die mit dem Blattaustrieb einhergehende, einhäusig verteilte Blüte zeigt sich in langgestielten aufrechten Blütenköpfchen (weiblich) und ebenfalls langgestielten Köpfchen hängend (männlich). Als aus den weiblichen Blüten sich entwickelnde Früchte besitzt die Rot-Buche Nüsse, die sog. Bucheckern. Ein weichstacheliger Fruchtbecher mit vier Klappen beinhaltet zwei dreikantig-scharfe, 1-2 cm lange Nüsse. Nach seinem Öffnen zur Reifezeit zwischen September und Oktober, wenn die Nüsse ins Freie gelangen, verholzt der Fruchtbecher. In Notzeiten bis in das 20. Jahrhundert hinein lieferten die Bucheckern den Menschen Öl und Mehl. Für sehr viele Wildtiere sind die Bucheckern ein fester Bestandteil ihres Speiseplans.
Eine imposante Erscheinung stellt übrigens die Kulturform Fagus sylvatica 'Pendula' dar – oftmals auf Friedhöfen zu beobachten: Die Äste sind zu ihrem Ende hin teilweise nach unten geneigt, die Zweige in der Mehrzahl hängend. Blätter und Rinde sind dem Original Fagus sylvatica identisch. Es liesse sich auch von einer „trauernden Rotbuche” sprechen.
In Parkanlagen ist hin und wieder auch die Eichenblättrige Rot-Buche (Fagus sylvatica f. quercifolia) zu entdecken. Hier zeigen die zum Ende hin spitzen Blätter an ihrem Rand sehr große Zähne, womit entfernt die Assoziation zu einem Eichenblatt gegeben sein mag.
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