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Bäume in Darmstadt

Gewöhnliche Berberitze
(Berberis vulgaris)

Andere Bezeichnungen: Sauerdorn

Gewöhnliche Berberitze
Gewöhnliche Berberitze mit Früchten im September

Von Skandinavien sowie den Britischen Inseln abgesehen, ist die Gewöhnliche Berberitze in Europa überall verbreitet, bis über Kaukasien in die Türkei hinein. Anzutreffen ist der sommergrüne Strauch vom Tiefland bis in Höhen um die 2000 Meter. Mit seinen oftmals bogig überhängenden Ästen weist er eine Wuchshöhe zwischen 1 und 3 Meter auf. Umgewandelte Blätter der Langtriebe zeigen sich überwiegend als 3-teilige Dornen, 1-2 cm lang. Vorzugsweise liebt die Gewöhnliche Berberitze sonnige, trockene wie steinige Böden und ist daher auch in den Alpen sehr oft zu beobachten.

Gewöhnliche Berberitzen
Eine Gruppe Gewöhnlicher Berberitzen in den Alpen

Die derben Blätter treten in Büscheln auf und sind zwischen 3 und 6 cm lang. Ihr Rand ist grannenartig gezähnt, beidseitig mit 10-20 feinen Stacheln. Es lassen sich am gleichen Strauch aber auch Blätter finden, die nur sehr wenige Stacheln aufweisen. Die Blattform ist im Allgemeinen schmal bis breit elliptisch, gelegentlich eiförmig. Es fällt das Blattende abgerundet bis spitz bzw. stachelspitzig und die Basis in der Regel lang-keilförmig aus. Beidseitig sind die Blätter kahl. Oberseits sind die Blätter überwiegend dunkelgrün, unterseits heller mit mal mehr und mal weniger deutlich hervortretender Mittelader. Eine schwache Netznervigkeit ist bei nahezu allen Blättern eines Strauches zu beobachten.

Gewöhnliche Berberitze: Blatt
Gewöhnliche Berberitze: Blattoberseiten (o.), Blattunterseiten (u.)

Blätter der Gewöhnlichen Berberitze
Gewöhnliche Berberitze: Blattunterseiten u. Blattoberseite (li.), Blattwerke mit jungen Dornen (Mitte u. re.)

Ihre Blütezeit hat die Gewöhnliche Berberitze um den Mai herum. Die gelben wie zwittrigen Blüten treten in 4-6 cm langen, entweder hängenden, abstehenden oder tws. aufgerichteten Trauben in Erscheinung. Der oberständige Fruchtknoten wird gesäumt von 6 Kelch- u. Kronblättern (jeweils nur 5 bei der Endblüte an der Traube). Die Staubblätter ziehen sich bei Reizung, bspw. durch ein Insekt, zum Stempel hin zusammen. Dem Fruchtknoten sitzt die tellerförmige Narbe direkt auf – ein Griffel ist also nicht vorhanden.1)

Showtime ist ab August/September: elliptische, leuchtend rote Beeren, ±1 cm lang und ohne einen Griffelrest, hängen in Trauben zahlreich am Strauch. Die auch für den Menschen genießbaren, allerdings sehr saueren Beeren (= „Sauerdorn“), stellen für viele Vögel eine angenehme Mahlzeit dar.

Gewöhnliche Berberitze: Früchte
Gewöhnliche Berberitze, September: reife Früchte (li.), überreife Früchte (re.)

Landwirte sind auf die Gewöhnliche Berberitze nicht gut zu sprechen. Sie stellt, wie z. T. andere Berberitzenarten auch, einen Zwischenwirt für den als „Getreiderost” bezeichneten Pilz dar, der später die gängigen Getreide befällt und diese damit zur Ernte hinfällig macht. Es ist dies ein Grund dafür, dass in großen Teilen landwirtschaftlich genutzter Gebiete so gut wie keine Berberitzen mehr anzutreffen sind.


Anmerkungen:
1) Unter FloraVeg.EU sind sehr gute Blütenfotos der Gewöhnlichen Berberitze einzusehen.

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