Home |
Baumliste |
Erklärendes |
Links
Bäume in Darmstadt
Würde man zu dem Begriff „Deutschland” Bäume assoziieren wollen, also Bäume die bei der überwiegenden Anzahl der Deutschen fest in ihrer Vorstellungswelt verankert sind, dann käme man sicher an erster Stelle auf die Eiche, dicht gefolgt von der Linde.
So kennen wir bspw. den Begriff der „Dorflinde”: Eine grosse Linde die an einem zentralen Platz im Dorfe steht. Unsere Ahnen haben unter den Linden getanzt und gefeiert, sich versammelt und Gericht gehalten. So ist die Linde ein Zeuge von Bräuchen und Traditionen vergangener Generationen. Dazu dürfte sie einem alten Sprichwort zufolge ganz sicher fähig sein: „Eine Linde kommt 300 Jahre, steht 300 Jahre und vergeht 300 Jahre”. Mit anderen Worten: Linden können bis zu 900 Jahre und mehr alt werden.
Es gibt zahlreiche Lindenarten, wobei im deutschsprachigen Raum hauptsächlich vier Arten anzutreffen sind: die Sommer-Linde (Tilia platyphyllos), die Winter-Linde (Tilia cordata), die Silber-Linde (Tilia tomentosa) und die Holländische Linde (Tilia x europaea).
Die hier vorzustellende Winter-Linde kann eine Höhe bis zu etwa 40 Metern erreichen. Die kugelig bis eiförmige Krone ist bei älteren Bäumen in ihrem unteren Drittel sehr ausladend. Die Wuchsform ist aufrecht mit tws. sparrigen Elementen im unteren Drittel der Krone. Nahezu gedrungen, also „kurz”, fällt der untere Stamm in Relation zu seiner übergroßen Krone aus..
Über die Blätter ist die Winter-Linde von den anderen Lindenarten oftmals nicht sofort auf den ersten Blick abzugrenzen. Ein etwas genauerer Blick auf das Blatt einer (Winter-)Linde ist daher unbedingt erforderlich.Ab etwa Juni beginnt die Winter-Linde zu blühen, von gleichen Standortbedingungen ausgehend ca. 10-14 Tage später als die Sommer-Linde – daher auch die Bezeichnung „Spät-Linde”. Von einem bis 8 cm langen Hochblatt (Tragbatt) abgehend hängen rispig 3-10 gelbfarbene, 5-zählige intensiv duftende Blüten. Der Durchmesser je Blüte beträgt ±1,5 cm.
Etwa im September werden die Früchte reif. Es sind dies braune, kleine behaarte und filzige, 0,5 - 0,7 cm, rundliche Nussfrüchte mit (wenn überhaupt) nur minimal angedeuteten Rippen. Wegen ihrer Dünnschaligkeit sind sie im Gegensatz zu den Früchten der Sommer-Linde leicht zwischen Daumen und Zeigefinger zerdrückbar. Die Früchte hängen zu viert bis zu zehnt an dem Hochblatt. (Die Sommer-Linde besitzt im Allgemeinen nur 3 Früchte je Hochblatt.) Noch weit nach dem Laubabfall hängen die Früchte am Baum, weshalb die Winter-Linde zu den Winterstehern gehört.
Abhängig von der „Biographie” der entsprechenden Winterlinde, kann der Stamm sehr gerade ausfallen mit einer durchgehend mehr oder weniger einheitlichen Borkenform – gräulich-schwarzfarben und längsrissig tief gefurcht.
Winterlinden die u.a. schon früh beschnitten oder verletzt worden sind, zeigen tws. starke Wucherungen am Stamm. Hinsichtlich der Wuchsform ist bei der Winterlinde auffällig das „Hin- und Hergebogensein” der Äste. Im unteren Kronenbereich neigen die Äste tws. zum Überhängen. Es liesse sich sagen, dass der Wuchs aufrecht bis hängend ausfällt.
Home | Impressum | Datenschutzerklärung | Haftungsausschluss