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Bäume in Darmstadt

Winter-Linde
(Tilia cordata)

Andere Bezeichnungen: Spät-Linde, Stein-Linde

Unterer Teil einer Winter-Linde
Winter-Linde im Mai

Die Winter-Linde ist weit über Europa hinaus verbreitet und reicht bis in den Norden Irans sowie das westliche Sibirien hinein. Sie ist in sommerwarmen Laub- und Laub-Nadelmischwäldern anzutreffen und wird auch häufig als Park- und Straßenbaum gepflanzt. Bestandsbildend auf größeren Flächen kommt die Winterlinde so gut wie nie vor. Die im Freistand ausladende, hoch kuppelförmige Krone setzt oftmals sehr tief an; die Wuchsform ist aufrecht mit tws. überhängenden Ästen. An Höhe erreicht die Winter-Linde 35-40 Meter und kann bis über 900 Jahre alt werden.

Die Blätter der Winter-Linde sind wechselständig-zweizeilig angeordnet. Über die Blätter ist die Winter-Linde von anderen Lindenarten, bspw. der Holländischen Linde, oftmals nicht sofort auf den ersten Blick abzugrenzen. Ein etwas genauerer Blick auf das Blatt einer (Winter-)Linde ist daher unbedingt erforderlich.
Blätter der Winter-Linde
Blätter der Winter-Linde (im September): oben Blattoberseiten, unten Blattunterseiten

Blätter der Winter-Linde
Winter-Linde: Blattwerk (1) u. Blattunterseite des gleichen Baumes (2) im Mai, Blattunter- u. Oberseite im September

Von der Sommer-Linde lässt sich die Winter-Linde am Blatt im Allgemeinen gut unterscheiden. So besitzt etwa das Blatt der Winter-Linde braune, das Blatt der Sommer-Linde aber weiße Achselbärte; ist das Winterlindenblatt unterseits blau-gräulich grün, zeigt das Sommerlindenblatt einfach nur ein helleres Grün.

Blattunterseiten der Winter- u. Sommer-Linde
Gegenüberstellung Blattunterseiten: Winter-Linde (WL) und Sommer-Linde (SL)

Ab etwa Juni beginnt die Winter-Linde, einhäusig mit zwittrigen Blüten, zu blühen, ca. 10-14 Tage später als die Sommer-Linde – daher auch die Bezeichnung „Spät-Linde”. Von einem bis 8 cm langen Hochblatt (Tragbatt) abgehend hängen rispig 3-10 gelbfarbene, 5-zählige intensiv duftende Blüten. Der Durchmesser je Blüte beträgt ±1,5 cm.

Blüten der Winter-Linde
Blüten der Winter-Linde

Etwa im September/Oktober werden die Früchte reif. Es sind dies braune, kleine behaarte und filzige, 0,5 - 0,7 cm, rundliche Nussfrüchte mit (wenn überhaupt) nur minimal angedeuteten Rippen. Wegen ihrer Dünnschaligkeit sind sie im Gegensatz zu den Früchten der Sommer-Linde leicht zwischen Daumen und Zeigefinger zerdrückbar. Die Früchte hängen zu viert bis zu zehnt an dem Tragblatt. (Die Sommer-Linde besitzt im Allgemeinen nur 3 Früchte je Tragblatt.) Noch weit nach dem Laubabfall hängen die Früchte am Baum, weshalb die Winter-Linde zu den Winterstehern gehört.

Früchte der Winter-Linde
Winter-Linde: reifende Früchte (li. u. Mitte), reife Früchte (re.)

Die anfänglich glatte Rinde ist bei älteren Bäumen gräulich bis schwarz-gräulich dicht längsrissig.

 Borken der Winter-Linde
Borken der Winter-Linde (li. Borke einer ganz jungen Winterlinde)

Winterlinden die u.a. schon früh beschnitten oder verletzt worden sind, zeigen tws. starke Wucherungen am Stamm. Hinsichtlich der Wuchsform ist bei der Winterlinde auffällig das „Hin- und Hergebogensein” der Äste. Im unteren Kronenbereich neigen die Äste tws. zum Überhängen.

Winter-Linde: Stamm mit Wucherungen und Wuchsform
Winter-Linde: Älterer Stamm mit Wucherungen (li.), aufrecht überhängende Wuchsform (re.)

Winter-Linde im Kloster Maulbronn
Eine vermutlich etwa 300 Jahre alte Winter-Linde („Friedenslinde”) im Kloster Maulbronn (September 2022), Nordseite (li.), Westseite (re.)

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