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Bäume in Darmstadt
Ist die originale Stiel-Eiche in ihrem Habitus weit ausladend, trifft gerade dieses Merkmal auf die unter der Sortenbezeichnung 'Fastigiata' bezeichnete Kulturform nicht zu. Unter der Bezeichnung 'Fastigiata' werden umgangssprachlich Säulen- oder Pyramiden-Eichen verstanden. Stiel-Eichen mit sehr schlankem Wuchs, also insbesondere mit im spitzen Winkel stark aufwärts gerichteten Hauptästen, sind seit 1789 in Kultur.
Innerhalb der 'Fastigiata'-Züchtung sind weitere Sorten selektiert worden, die noch weiter auf Schlankheit setzen, etwa 'Fastigiata, Typ Koster' bzw. 'Koster' oder 'Fastigiata Purpurea'. Kultivierte Säulen- bzw. Pyramiden-Eichen lassen sich oftmals einfach auch nur der sog. „Fastigiata-Gruppe” zuordnen, insbesondere, wenn deren spezielle Züchtungsbezeichnung nicht bekannt ist.
Von ihrer start aufwärts gerichteten Wuchsform abgesehen (= Merkmal der 'Fastigiata'-Eiche), entsprechen die weiteren Merkmale überwiegend denen der Art (= Normalform).
Die Blätter der zur Fastigiata-Gruppe gehörenden Stiel-Eichen sind, wie bei der originalen Stiel-Eiche auch, mit 3-6 Lappen je Seite unregelmäßig gelappt und nur kurz gestielt. Es sind die Lappen in der Mehrzahl der Blätter nicht symmetrisch zueinander. Auch die Basis ist überwiegend – was Merkmalszeichen der Normalform ist – geöhrt, allerdings muß diese Öhrung nicht immer deutlich zum Vorschein kommen und bei gelegentlich gekielter Basis fehlt sie sogar ganz.
Die Nussfrüchte, lang gestielte „Eicheln”, entsprechen weitestgehend der Normalform der Stiel-Eiche: zu einem Viertel bis einem Drittel ihrer Gesamtlänge ist die Nuss von einem samtigen Fruchtbecher umgeben.
Auch die Borke unterscheidet sich nicht von der Normalform und ist bei älteren Bäumen tief längsfurchig, zuweilen zerstücklt in kleinere dicke Schuppen, die sich aber nicht von alleine lösen.
Es bleibt zu berücksichtigen, dass die Bezeichnung „Fastigiata“ als Sorte insofern strittig sein darf, als dass die Mutter aller Säulen-Stiel-Eichen eine genetische Mutation darstellt, noch heute nach über 500 Jahren in Harreshausen, einem Ortsteil des südhessischen Babenhausen, zu bewundern ist. Sie bildete den Ausgangspunkt zur Verbreitung der Säuleneichen in viele Gärten und Parkanlagen hinein. Auch die oben gezeigte säulenförmige Stiel-Eiche im Schlossgraben Darmstadt soll ein direkter Abkömmling der Schönen Eiche von Harreshausen sein.
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