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Bäume in Darmstadt

Gewöhnlicher Perückenstrauch
(Cotinus coggygria)

Andere Bezeichnungen: Europäischer Perückenstrauch, Grüner Perückenstrauch

Roter Perückenstrauch
Gewöhnlicher Perückenstrauch Ende Mai

Der Gewöhnliche Perückenstrauch mag viel Sonne, am besten etwas geschützt im Gebüsch; ansonsten ist er hinsichtlich seines Standortes sehr anspruchslos, kommt mit Hitzezeiten ebenso gut zurecht wie mit dem Winter. Trockene wie steinige Hanglagen im lichten Gebüsch weiß der Perückenstrauch zu schätzen. Wild kommt der Perückenstrauch nur in Süd-Europa vor, dort weiter über das östliche Mittelmeergebiet bis zum Himalaja hinein nach China. Er ist in unseren deutschen Breiten oftmals in Gärten und Parkanlagen anzutreffen, überwiegend als eine Sorte. Der Gewöhnliche Perückenstrauch zeigt sich als ein reich verzweigter, breit ausladender Strauch mit einer Höhe zwischen 3 bis 5 Meter, seltener auch als ein kleiner Baum.

Seine wechselständig angeordneten Blätter sind überwiegend grün (= „Grüner Perückenstrauch”), ± bläulich bereift und beiderseits kahl. Die Blattform liegt zwischen rundlich, eiförmig bis verkehrt-eiförmig und es ist die Basis gestutzt bis keilförmig; das Blattende fällt abgerundet, zuweilen auch schwach ausgerandet aus. Der Blattrand ist stets glatt. Die Spreitenlänge liegt zwischen 3-7 cm und die Blattstiellänge bei 2-5 cm.

Blätter des Gewöhnlichen Perückenstrauches
Gewöhnlicher Perückenstrauch: Blattoberseiten (o.), Blattunterseiten (u.)

Gewöhnlicher Perückenstrauch: Blattwerk und Blattlängen
Gewöhnlicher Perückenstrauch: Blattwerk und Blattlängen

Der Blütenstand des polygamen Perückenstrauchs zeigt sich in endständigen 15-20 cm langen Rispen, auf denen die nur ca. 3-5 mm breiten und kurz gestielten Blüten, zwittrig oder eingeschlechtlich, mit gelbweißfarbener Krone im Mai/Juni zu beobachten sind. Nur wenige Blüten eines Blütenstandes gelangen nach der Blütezeit zur Fruchtreife; die anderen Blüten (steril oder männlich) fallen ab. Allerdings wachsen nun nahezu alle Blütenstiele weiter und zeigen eine zunehmend deutlich abstehende Behaarung. Die Rispe, sich nun zum Fruchtstand entwickelnd, wird also nach der Blüte größer. Zur Reife der wenigen Früchte, etwa im Juli/August, zeigt sich dadurch der gesamte Fruchtstand „perückenartig”; es kommt daher der Name „Perücken”-Strauch. Die mit einer netzförmigen Oberfläche versehenen Steinfrüchte weisen eine Länge von ca. 5 mm auf.

Gewöhnlicher Perückenstrauch: Früchte
Gewöhnlicher Perückenstrauch in der zweiten Julihälfte: „Perücken” (li.), Fruchtstand (re. o.), Frucht (re. u.)

Fallen die Fruchtstände in größeren Teilen vom Strauch, sind sie über ihre verknäulte Behaarung, auch mit weiteren abgefallenen Fruchtständen, bestens geeignet, vom Wind weitergetragen zu werden. Die zunehmende Behaarung der Stiele mit abgängigen Blüten findet also ihren Zweck in der Verbreitung der Samen.

Es sind die jüngeren Zweige hell- bis rotbraun und kahl. Die überwiegend haftende Schuppen-Borke älterer Perückensträuche am Stamm bzw. im Basisbereich eines Strauches ist bräunlich bis graufarben .

Gewöhnlicher Perückenstrauch: Borken
Gewöhnlicher Perückenstrauch: Borken

Oftmals ist der Gewöhnliche Perückenstrauch in Gärten und Parkanlagen als Kulturform anzutreffen. Besonders die Sorte 'Royal Purple', mit ihren über den Sommer hinweg überwiegend oberseits tief weinroten Blättern, erfreut sich großer Beliebtheit.

Gewöhnlicher Perückenstrauch 'Royal Purple'
Die Kulturform 'Royal Purple': Habitus im Juni (o.), Blattwerk mit Blüten im Mai (u. li.), Borke (u. re.)

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