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Bäume in Darmstadt
Die Maulbeerbäume sind sehr charmante Bäume oder Sträucher, deren zuweilen eigenwillige Blattformen sofort auffallen. Im Sommer, etwa um den Juli herum, tragen sie bei Reife weiße oder schwarze Früchte. So lassen sich gerade im Sommer die beiden bei uns in Deutschland am häufigsten auftretenden Arten, nämlich der
und der
am sichersten bestimmen bzw. auseinanderhalten.
Die wechselständig angeordneten, formenreiche Blätter des Schwarzen und des Weißen Maulbeerbaumes unterscheiden sich nicht sofort auf den ersten Blick und es ist auch schwierig, diese zum Zweck einer Unterscheidung alleine heranzuziehen.
Im Umriss sind die Blätter meistens herzförmig, aber in minderer Anzahl auch eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder elliptisch. An der Basis sind die Spreiten stets – mal mehr und mal weniger stark – herzförmig. Der Spreitenrand ist gesägt mit unterschiedlich großen Zähnen, stellenweise oder überwiegend auch gezähnt. Das Spreitenende ist spitz bis zugespitzt. Eine Symmetrie beider Blatthälften ist nur in wenigen Fällen beobachtbar. Das Blatt kann auch deutlich gelappt sein; hierbei treten 1-5 Lappen in Erscheinung.
Oberseits ist das Blatt des Schwarzen Maulbeerbaumes stärker rauh und glänzend dunkelgrüner als bei dem Weißen Maulbeerbaum. Es sind dies lediglich relative Unterscheidungsmerkmale beider Arten!
Der Schwarze und Weiße Maulbeerbaum ist eingeschlechtlich veranlagt, besitzt also männliche und weibliche Blüten. Im Allgemeinen treten die Blüten einhäusig auf; hin und wieder ist aber auch eine Zweihäusigkeit zu beobachten. Wenn einem also ein Maulbeerbaum im Sommer ohne Früchte entgegentritt und ein vollständiges „Abgeerntetsein” auszuschließen ist, dürfte es sich um einen rein männlichen Maulbeerbaum handeln.
Die grünfarbenen Blüten sind in den Blattachseln junger Triebe vorzufinden. Es haben die weiblichen Blüten neben ihrem Fruchtknoten zwei weißfarbene Griffel, die männlichen Blüten vier Staubblätter.
Die Früchte der Maulbeerbäume sind sehr kleine Nüsse in einem Fruchtmantel (= Achänen); sie sehen aus wie eine Ansammlung kleiner Beeren. Über weit 20 nicht miteinander verbundene Früchte liegen an einem gestielten Fruchtverband an. Mit Stiel ist ein Fruchtverband ± 2,5 cm lang.
Die Früchte des Schwarzen Maulbeerbaumes sind im reifen Zustand schwarz, die des Weißen Maulbeerbaumes nahezu weiß, manchmal mit einer ganz leichten rosa Färbung und Achtung: sie können auch stellenweise rot ausfallen und es darf allein nach diesem Kriterium „rot” sodann nicht auf einen Schwarzen Maulbeerbaum geschlossen werden! Im Gegensatz zu den im Geschmack faden weißen „Maulbeeren”, schmecken die schwarzen Maulbeeren schwach süß und können oftmals sehr saftig sein.
Maulbeerbäume, oftmals mehrstämmig, können sehr alt werden, unter günstigen Bedingungen über 500 Jahre. Im Allgemeinen findet man sie in Gärten und Parkanlagen, seltener verwildert. Sie lieben ein sehr warmes und sonnenreiches Klima und erreichen mitunter Höhen bis zu 15 Meter.
Zur Erzeugung von natürlicher Seide bedient man sich hauptsächlich der Raupen des Seidenspinners, auch Maulbeerspinner genannt. Diese „Seidenraupen” bevorzugen ganz besonders die Blätter des Weißen Maulbeerbaumes, weswegen die Maulbeerbäume – in China schon vor über 3000 Jahren – ein unverzichtbarer Bestandteil der Seidenproduktion darstellen.
Ein Bestand sehr alter (und jüngerer) Maulbeerbäume ist u.a. im südhessischen Darmstadt, dort im Akazienpark zu sehen.
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