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Bäume in Darmstadt

Wald-Kiefer
(Pinus sylvestris)

Andere Bezeichnungen: Föhre, Gewöhnliche Kiefer

Wald-Kiefer
Wald-Kiefer als Straßenbaum im März

Die auch bei uns beheimatete Wald-Kiefer stellt sich einem bei nahezu jeder Gelegenheit vor: im Wald, im Park, in den Gärten und zuweilen auch als „Straßenkind”. Ihre Erkennungsmarke hängt in den oberen Stammpartien: die dünn abblätternde Borke dort ist rötlich und wenn die Sonne auf sie scheint, gelegentlich gar „spiegelig” – es wird daher auch von einer „Spiegel-Rinde” gesprochen. Im unteren Stammbereich ist die Borke (bei älteren Wald-Kiefern) graufarben längs gefurcht,

In ihren jüngeren Jahren stehen bei der Wald-Kiefer die Äste oftmals bogig aufwärts und die zunächst kegelförmige Krone reicht sehr tief. Im Alter kann die Wald-Kiefer, so sie freistehend ist, eine weit ausladende Schirmkrone aufweisen. In Gesellschaft aufwachsende Wald-Kiefern, vor allem im Wald, verlieren ihre unteren Äste und haben eine schmale und/oder in geringerem Ausmaß schirmartig-abgeflachte Krone. An Höhe können die Wald-Kiefern bis etwa 35 Meter erreichen. Wald-Kiefern werden im Schnitt 200-300 Jahre alt.

Wald-Kiefern
Oberer Kronenbereich einer Wald-Kiefer (li.), Wald-Kiefern „in Gesellschaft” mit verschiedenartiger Borke oben/unten (re.)

Es treten die Nadeln stets zu zweit als Pärchen auf. Der Querschnitt je Nadel ist nahezu halbkreisförmig und es befinden sich auf der nicht halbkreisförmigen Seite geringfügig mehr Spaltöffnungslinien als auf der Halbkreisseite. Die einzelnen Nadeln drehen sich oftmals nahezu einmal um ihre eigene Achse. Am Rand sind die Nadeln fühlbar nicht ganzrandig – unter der Vergrößerung zu beobachten: fein gesägt. Lang sind die gräulich-grünen Nadeln zwischen 3 und 8 cm; ihre Breite (= Halbkreisdurchmesser) kann bis zu 2 mm betragen. An ihrem Ende sind die Nadeln spitz, fast stechend. Die Nadelscheide weist eine Länge zwischen 0,5 cm bis 1 cm auf.

Nadeln der Wald-Kiefer
Wald-Kiefer: ältere Nadeln (li.), Nadeln an diesjährigen Langtrieben (re.)

Wald-Kiefer: Nadeldetails
Nadel einer Wald-Kiefer: Innenseite (o. li.), Außen- oder Halbkreisseite (o. re.), Randsägung (u. li.), Nadelquerschnitt (u. re.)

Es befinden sich bei der einhäusig-getrenntgeschlechtlichen Wald-Kiefer die männlichen Blüten jeweils an einem Langtriebende. Ab etwa Mai werden sie gelbfarben und treten als Ähren auf. Die Fortsetzung des Langtriebes wo sich die männlichen Blüten befinden, bildet einen neuen diesjährigen Langtrieb. Es sind die weiblichen Blüten überwiegend am Ende diesjähriger Langtriebe zu finden, also zeitlich nach den männlichen Blüten in Erscheinung tretend, einzeln oder zu zweit, gelegentlich auch zu dritt. Sie sind zunächst purpurrot, später grünfarben.

Wald-Kiefer: Blüten und neue Langtriebe
Wald-Kiefer: männliche Blüten (oben), junge Langtriebe nach Wegfall der männl. Blüten (u. li.), weibl. (verblühte) Blüte an diesjährigem Langtrieb (u. re.)

Diesjährige Langtriebe bzw. neue Nadeln lassen sich nicht nur durch ihre wesentlich hellere Farbe und die „abgestäubten” männl. Blüten sofort erkennen, sondern auch durch die zunächst noch längeren Nadelscheiden mit deren an eine Folie erinnernden „Schutzfilm”. Bei älteren Nadeln – sie können 2-3 Jahre alt werden – ist dieser Schutzfilm an den Nadelscheiden nicht mehr vorhanden.

Wald-Kiefer: junge und ältere nadelscheiden
Wald-Kiefer: Nadelscheide diesjähriger junger Nadeln (li.), oberes Ende einer jungen Nadelscheide (Mitte), Nadelscheide älterer Nadeln (re.)

Die ab Juni reifenden Zapfen gelangen im Spätherbst des folgenden Jahres zur Reife und fallen sodann als Ganzes ab. Im reifenden Zustand, bis in das Folgejahr hinein, sind die kurz gestielten Zapfen lange grünfarben. Etwa 3-8 cm lang und bis zu ±5 cm breit sind sodann die reifen Zapfen. Ihre Schuppenschilde sind stark zurückgeschlagen bzw. klaffend, oben mehr als unten. Entlassen werden je zwei geflügelte Samen; es sind die Flügel 1-1,5 cm lang.

Zapfen der Wald-Kiefer
Wald-Kiefer: Reifende Zapfen (li. u. Mitte), geöffneter Zapfen, die Samen bereits entlassen (re.)

Schon bei ganz jungen Wald-Kiefern tritt die Borke überwiegend fuchs-farben und sehr schuppig auf.

Borke einer jungen Waldkiefer
Junge Wald-Kiefer (li.) und ihre Borke am Stamm (re.)

Mit zunehmendem Alter ist die Borke im unteren Stammbereich deutlich von der Borke im oberen Stamm- bzw. Kronenbereich zu unterscheiden. Im unteren Stammbereich besitzt die Borke keinen fuchs-rötlichen Farbton mehr, sehr wohl aber im oberen Stamm- bzw. Kronenbereich (Bild A). Die Borkenbildung im unteren Stammbereich zu Platten hin beansprucht sehr viel Zeit und es bleibt der fuchsrote Farbton noch lange erhalten (Bilder B und C). Mit zunehmendem Alter wird die Borke im unteren Stammbereich grau bis schwarz-grau und tws. tief gefurcht (Bilder D bis F). Die sehr hohen Wald-Kiefern im Wald sind schon aus weiter Entfernung über ihre typische Plattenentwicklung im unteren Stammbereich zu erkennen (Bild G).

Borken der Wald-Kiefer
Borken der Wald-Kiefer

Bei auf den Boden begrenzten Waldbränden, die gerade in Kiefernwäldern häufiger auftreten können, schützt die später bis zu 5 cm dicke und harzfreie Borke im unteren Stammbereich den Baum vor nachhaltigen Schäden. Die sich nur schlecht zersetzenden, aber sodann am Boden verbrannten trockenen Nadeln des Baumes, stellen für diesen einen wertvollen Düngestoff dar.


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