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Bäume in Darmstadt

Japanischer Katsurabaum
(Cercidiphyllum japonicum)

Andere Bezeichnungen: Japanischer Kuchenbaum

Japanischer Katsurabaum
Japanischer Katsurabaum im April

Schleicht man außerhalb der Ränder botanischer Gärten, wie etwa im südhessischen Darmstadt, seiner Wege, sind schon mit Beginn des Frühjahrs die Antennen auf Empfang gestellt, was sich denn an der einen oder anderen Stelle an Bäumen oder Sträuchern offenbaren wird. Neugierig etwa macht die karminrote Blüte an einem Baum, noch vor dessen eigentlichen Laubaustrieb. Nimmt man die entdeckte Blüte „genauer unter die Lupe”, muss es sich um eine weibliche Blüte handeln. Den Wegrand genauer ab-inspiziert lässt einen erfreut das männliche Pendant entdecken. Mit anderen Worten: Der Japanische Katsurabaum ist zweihäusig veranlagt.

Blüten des Japanischen Katsurabaum
Japanischer Katsurabaum: li. weibliche, re. männliche Blüten

Anordnung und Form der Blätter sind an ein und demselben Baum variabel. An Kurztrieben haben die Blätter eine herzförmige Gestalt, an Langtrieben tritt eine eher eiförmige bis elliptische Form auf. Im Allgemeinen ist die Blattstellung gegenständig, kann aber am Baum, sehr selten, stellenweise auch mal wechselständig auftreten. Die im Austrieb oftmals rötlichen Blätter werden zum Abschluss des Laubaustriebes grün. Der Blattrand ist stets kerbig gesägt, die Spitze deutlich erkennbar, aber stumpf. Die Blattseiten sind jeweils kahl. Der Blattstiel einer bis zu 8 cm breiten Spreite besitzt eine Länge von ± 2,3 cm.

Japanischer Katsurabaum: Blätter
Japanischer Katsurabaum: Blattoberseiten (li.) u. Blattunterseiten (re.)

Bereits im Juni sind die Früchte des Katsurabaums deutlich in ihrer endgültigen Form erkennbar; zur Reife gelangen sie im Zeitraum August/September. Der einseitig geflügelte Samen ist in einer dünnen Haut eingekapselt; es öffnet sich die später derbe Haut bei Reife längs an lediglich einer Seite (= „Balgfrucht”) und gibt den Samen frei. Die Balgfrucht ist bis ca 1,5 cm lang und stets leicht gekrümmt.

Japanischer Katsurabaum: Früchte
Japanischer Katsurabaum: Früchte im Juni (o. li.), Früchte im August (u. li.), Samen der Balgfrucht (re.)

Die Gattung Cercidiphyllum kennt noch den Großen Katsurabaum (Cercidiphyllum magnificum). Hier sind – im Gegensatz zu Cercidiphyllum japonicum – die Früchte bis 2,5 cm lang, darüber hinaus wesentlich stärker gebogen und insbesondere sind die Samen zweiseitig geflügelt.

Borke von Japanischen Katsurabäumen
Borken Japanischer Katsurabäume

Der oftmals mehrstämmige und in unseren Breiten 12-15 Meter hohe Japanische Katsurabaum wird umgangssprachlich auch als „Kuchenbaum” bezeichnet. Während dem Blattabwurf verströmt der Baum einen zimt- und karamellhaltigen Duft – das erinnert an leckere Kuchen oder Lebkuchen.
Der Baum kommt in verwilderter Form im Allgemeinen nicht vor; er ist anzutreffen vorzugsweise in Parkanlagen, Friedhöfen und ganz sicher in vielen (botanischen) Gärten.
Über Fossilien belegt, soll die Gattung Cercidiphyllum bereits vor über 49 Millionen Jahren existiert haben; somit würde uns der in Japan beheimatete Kuchenbaum einen Wink aus erdgeschichtlich uralten Zeiten geben, wo es uns als Gattung Homo noch gar nicht gab.


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