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Bäume in Darmstadt
Die im mittel-östlichen Nordamerika weitverbreitete und etwa 1770 in Europa eingeführte Gleditschie erreicht in unseren europäischen Breiten eine Höhe bis etwa 25 Meter (Nordamerika bis 45 Meter). Sie besitzt eine locker-ausladende Krone und weiß sich zu wehren, wenn ihr jemand an den Stamm oder das Astwerk gehen will: Sie besitzt an Stamm und Zweigen zwischen 2,5-10 cm lange Dornen – ein einzigartiges Charakteristikum für die Gleditschie.
Wer sich nach außen hin so martialisch gibt, muß auch einstecken können. Tatsächlich ist die Gleditschie hinsichtlich ihrer Standortbestimmungen recht anspruchslos – wenn sie nur genügend Licht erhält. Sie kommt mit härteren Winterzeiten (bis ca. -34° C) klar, auch mit trockeneren Böden bzw. längerer Trockenheit und ist weitgehend resistent gegen Abgase und andere Luftverschmutzungen. Aus diesem Grund ist die Gleditschie häufig als Park- und Straßenbaum anzutreffen. In einem Schulhof allerdings würde sich eine dornenbewehrte Gleditschie nicht so gut machen. Daher gibt es bestimmte Sorten bzw. Kulturformen wie bspw. die Sorte 'Inermis', der die Dornen an Stamm und Zweigen fehlen.
Ein Baum der sich mit kräftigen Dornen an seinem Stamm verteidigt, hat offensichtlich auch etwas Feines anzubieten. Solches ist im Zeitraum September/Oktober der Fall: Hülsenfrüchte mit einer Länge zwischen 30-50 cm. Im reifen Zustand sind die Früchte rot-braunfarben, flach und verdreht bzw. gekrümmt; es kommt daher auch der Name „Lederhülsen-Baum”. Eine Hülse beinhaltet etwa 25 oder mehr linsenförmige Samen. Das Fruchtfleisch, in welches die Samen eingebettet sind, ist essbar, ebenso die Samen selbst. In den USA haben in Notzeiten die Samen nach ihrer Röstung als Kaffee-Ersatz gedient. Im herbstlichen Reifezustand öffnen sich die Hülsen nicht von selbst sondern bleiben noch bis weit in den Winter hinein vollständig am Baum hängen (= Wintersteher). In aller Regel über Wildtiere und Vögel bzw. deren Verdauung, werden die Samen später verteilt. Die Gleditschie ist einhäusig veranlagt und trägt somit in der Regel immer Früchte. Kultivare der dornenlosen Gleditschie tragen im Allgemeinen weniger Früchte als die ursprünglich dornenbewehrte Form.
Auch was ihre Blätter anbelangt, lautet bei der Gleditschie das Motto „Nicht kleckern sondern klotzen”. Das Mindeste ist ein wechselständig angeordnetes Fiederblatt, gerne aber stellenweise auch doppelt-gefiedert. Ein einzelnes, in der Regel paariges und bis zu 20 cm langes Fiederblatt, bringt es auf etwa 32 Blättchen, die randseitig sehr schwach gezähnt, zuweilen auch wellig bis ganzrandig sein können und zum Blättchenende hin stumpf-spitz sind. Die Blättchen können bis zu 3,5 cm lang werden und zeigen eine längliche bis schwach-eiförmige Form auf. Im Fall einer doppelten Fiederung kann das Fiederblatt bis zu 30 cm lang werden und zwischen 6 bis 12 weitere Fiedern (= Fiedern 1. Ordnung) tragen.
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