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Bäume in Darmstadt
Ein erstes Erkennungsmerkmal für die Orient-Fichte (Picea orientalis) sind ihre sehr kurzen Nadeln; sie sind zwischen 0,5 cm und 1 cm lang und damit die kürzesten Nadeln ihrer Gattung. Die Zweige, oberseits dicht benadelt, haben ein sehr zierliches Aussehen. Ihr Wuchs ist überwiegend schmal-kegelförmig, beastet im Allgemeinen bis zum Boden. Die Äste gehen nahezu waagerecht, stellenweise ein wenig abwärts oder aufwärts gebogen vom Stamm ab. Da die Orient-Fichte u.a. im Kaukasus-Gebirge beheimatet ist, wird sie auch als Kaukasus-Fichte bezeichnet. An Höhe erreicht die Orient-Fichte zwischen 40 und 50 Meter, im mitteleuropäischen Raum etwa 30 Meter. Als Zierbaum ist die Orient-Fichte in unseren Breiten sehr häufig in Gärten und Parkanlagen anzutreffen. Ebenso absolut winterhart wir die Gewöhnliche Fichte (Picea abies) kommt die Orient-Fichte aber besser mit einem wärmeren Sommerklima zurecht.
Auffällig bei den sehr kurzen Nadeln ist ihr glänzendes, sattes Dunkelgrün. Der Nadelquerschnitt ist unmerklich viereckig und rundherum sind Spaltöffnungslinien erkennbar. Oberseits (sonnenzugewandt) finden sich 1-3, unterseits (sonnenabgewandt) etwa 3-6 Spaltöffnungslinien – auf allen Seiten ohne eine Vergrößerungshilfe nicht zu erkennen. Das Nadelende ist stumpf, also nicht spitz. Sprossunterseitig sind die Nadeln mehr oder weniger gescheitelt, oberseitig weniger, dafür aber dichter am Spross anliegend, diesen nahezu verdeckend.
Zum Mai hin beginnt die Orient-Fichte ihre Blattknospen „auszupacken”, gleichzeitig zieht sie sich ihr Blütenkleid an. Die männlichen Blüten hängen einzeln nach unten und besitzen einen rötlichen Farbton. Ihre Pollen sind auffällig gelbfarben und verteilen ganze „Staubwolken”. Die weiblichen gelbfarbenen Blüten stehen endständig an den Zweigen aufrecht. (Aber Achtung: Nach der Bestäubung färben sich die weiblichen Blüten zunächst ebenfalls rot und nehmen eine hängende Stellung ein – das darf nicht zu Verwechslungen mit den männlichen Blüten führen. Umgekehrt können sich die männlichen Blüten nach dem „Abstäuben” als gelb-farbener „Pollenrest” aufrichten, dürfen also nicht mit den weiblichen Blüten verwechselt werden.)
Die Orient-Fichte liebt es, ihre 5-10 cm langen (weiblichen) Zapfen überwiegend sehr weit oben in der Krone zu tragen. Aus der Ferne schon unterscheidet sie sich dadurch etwa von der Gewöhnlichen Fichte (Picea abies). Bei Reife im gleichen Jahr erscheinen sie hängend in einem dunkleren Braun, bis etwa 10 cm lang und fallen als Ganzes vom Baum. Wie für Fichten üblich, verstecken sich hinter dem ganzrandigen Samenschuppen zwei Samen. Die Spitze des verkehrt-eiförmigen Samenschuppens ist nicht ausgerandet oder gezähnelt (wie bspw. bei Picea abies). Etwa 3-4 mm sind die Samen lang, ihr Flugblatt ±7 mm.
Wer übrigens u.a. an den Triebenden bei der Orient-Fichte „Unbekanntes” entdeckt, also etwas was gerade nicht ein Zapfen sein kann, begegnet der Fichtengallenlaus. Ihre Larven gedeihen in den zunächst grünen, später braunen, wg. ihrer Gestalt nach genannten „Ananasgallen”.
Auffällig bei der gräulichen Borke der Orient-Fichte sind ihre offensichtlich lange deutlich sichtbaren Lentizellen. Bei alten Orient-Fichten wird die Borke braun und stark schuppig.
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