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Bäume in Darmstadt

Europäische Eibe
(Taxus baccata)

Andere Bezeichnungen: Gewöhnliche Eibe

Eiben
Europäische Eiben in einer Parkanlage im November

Obwohl die Eibe zu den Nadelgehölzen gehört, stellt sie sich außerhalb der zapfentragenden Koniferen: Vom September bis in den November hinein tragen die (weiblichen) Eiben sehr auffällig kleine rote Früchte, also keine Zapfen. Es mag dies das erste Erkennungsmerkmal einer Eibe darstellen. Zweites Erkennungmerkmal: Die Borke älterer Eiben ist grau bis braunrötlich und fällt abblätternd deutlich dünn-schuppig aus.
Europäische Eiben sind in unseren Breiten beheimatet und tws. in verschiedenen Sorten in Parkanlagen und Gärten anzutreffen. Sie kommt strauchartig vor, zuweilen als Hecke angepflanzt und auch als Baum, oft mehrstämmig mit einer Höhe bis zu etwa 20 Meter.

Als Bäume haben die Europäischen Eiben zuweilen ein sympathisch „wuseliges” Aussehen: Ihre Äste gehen waagerecht ab oder tws. nach oben aufsteigend mit oftmals hängenden Zweigen.

Europäische Eiben
Europäische Eiben als Strauch und hoher Baum

Es sind die deutlich abgeflachten, also zweiseitigen Nadeln gestielt. Ihre Länge liegt zwischen 1 cm bis 3 cm und an Breite können sie ca. 0,25 cm erreichen. Zur Basis hin verschmälern sich die Nadeln plötzlich und der Stiel ist mit dem Trieb verwachsen. Das Nadelende läuft „allmählich” spitz zu, ist aber oftmals auch fein zugespitzt, gleichwohl sich kein „piksendes” Gefühl einstellt, wenn man mit den Fingern gegen die Wuchsrichtung des Triebes gleitet. Der Nadelrand ist ganzrandig. Es lässt sich sowohl eine schraubige, überwiegend aber eine annähernd zweizeilige Nadelstellung am Trieb beobachten.

Europäische Eibe: Nadeln
Europäische Eibe: Nadelober- u. Unterseite (li.), zweizeilige Stellung (Mitte) u. spiralige Anordnung (re.)

Die Oberseite ist stets dunkler als die Unterseite. Ober- und unterseits lässt sich gut die Mittelader erkennen; unterseits sind häufig undeutlich zu beiden Rändern hin die Spaltöffnungsstreifen erkennbar.

Europäische Eibe: Nadeldetails
Europäische Eibe: Nadelspitze (li.), Nadelunterseite, Basis (Mitte), Nadeloberseite (re.)

Eiben sind zweihäusig veranlagt, d.h. es gibt weibliche und mänliche Exemplare; sie lassen sich eigentlich das ganze Jahr über voneinander unterscheiden. Im November etwa tragen die weiblichen Eiben noch ihre letzten Früchte und/oder besitzen schon ganz unscheinbar die Blütenknospen für das nächste Jahr, während es die männlichen Eiben mit ihren Blütenknospen, unterseits an vorjährigen Trieben, schon mal richtig krachen lassen.

Europäische Eibe: Blütenknospen im November
Europäische Eibe, Novembermitte: männl. Blütenknospen (li.), weibliche Blütenknospe (re.)

Der bei den weiblichen Exemplaren heranwachsende Samen liegt/gedeiht weder auf einem Samenschuppen (wie bei den Zapfen) noch stellt er mit einem Fruchtknoten eine Frucht im klassischen Sinne der Bedecktsamer dar. Vielmehr ist der Samen von einem Samenmantel (Arillus) umgeben, der bei Reife ab September in hellem Rot auftritt. Insbesondere einige Vogelarten schätzen den fleischigen Samenmantel auf ihrem Speiseplan und verbreiten so den Samen über ihre Verdauung.
Einschließlich dem Arillus ist der Samen zwischen 0,9 cm und 1,2 cm lang sowie bis zu 0,9 cm breit. Die Form liegt somit zwischen einer Kugel und einem Ellipsoid. Der kleinere eigentliche Samen selbst, vollständig oder teilweise im Arillus eingeschlossen, läuft an einem Ende annähernd spitz zu oder ist einfach abgeflacht; er lässt sich mit einer Rasierklinge sehr leicht teilen, ist also nicht übermäßig hart.

Europäische Eibe: Samen und Arillus
Europäische Eibe: Samen mit Arillus, jeweils re. unten Samen ohne Arillus

Von dem Arillus abgesehen, sind alle Bestandteile der Eibe für den Menschen giftig, insbesondere der Samen selbst kann eine tödliche Wirkung besitzen. Es lässt sich der Gattungsname Taxus vom latainischen Wort „taxare” ableiten und das heißt übersetzt „strafen”. Mit anderen Worten: Wer an der Eibe nascht, wird bestraft.

Die Borke ist gräulich bis rotbraun und löst sich häufig, schuppig in dünnen Stücken, vom Stamm bzw. den älteren Ästen.

Europäische Eibe: Borken
Borken der Europäischen Eibe

Die Europäische Eibe kommt in vielen Zuchtformen (Sorten) vor, die sich im Wesentlichen im Habitus und der Nadelstellung bzw. deren Größe und Farbe unterscheiden. Genannt werden soll an dieser Stelle nur die Sorte 'Lutea', die sich u. a. dadurch auszeichnet, Samen mit einem gelbfarbenen Arillus hervorzubringen.
Es lässt sich die Europäische Eibe allerdings sehr leicht mit der Hybride Taxus x media verwechseln. Taxus x media ist eine Hybride zwischen der Europäischen Eibe (Taxus baccata) und der in unseren Breiten nur selten anzutreffenden Japanischen Eibe (Taxus cuspidata). Hilfreich sei vermerkt: Die Nadeln von Taxus x media haben mal mehr und mal weniger eine kleine aufgesetzte Spitze, spitzen sich also nicht „allmählich” zu wie überwiegend bei der Europäischen Eibe; zudem sind die Nadeln von Taxus x media im Allgemeinen auch breiter als bei Taxus baccata. Die hybride Form ist im Allgemeinen nur als ein Strauch bis etwa 5 Meter Höhe anzutreffen.


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